Liebes Lauftagebuch:
Das erste Rennen war für meine Verhältnisse wirklich erfolgreich. Die 10 km in 55:05 ist die Bestzeit in meiner zweiten Läufer-Karriere. Christoph lief mit 50:17 in anderen Galaxien.
Status Quo: 2 Wochen bis zum nächsten Rennen über 15 km. Aktuelle Zeit: 1 Std,33 min. Ziel kann hier nur sein, die 1:30 zu knacken. Die 5 km heute bin ich in 27 min gelaufen, aber danach hatte der alte Faltenbalg in meiner Brust meinen Dünndarm zum Ausspucken bereit, in meine Kehle hochgepumpt. Kann man also nicht einfach x 3 rechnen.
Realistischerweise muß ich dieses Rennen anders angehen. Mein absolutes Wohlfühltempo stellt sich immer wieder bei roundabout 6 min/km ein. Alles was ich am Anfang an Zeit darunter erhechel, rächt sich hinten raus ganz gemein. Lefti und Righti sind zwar total unterfordert, aber pneumatisch hab ich da nicht genug auf dem Brustkasten.
Schauen wir uns doch mal das Material im Vergleich an:
Chicken Nugget ist körperlich auf einem Ford Mustang unterwegs. 8-Zylinder Big Block, 4,3 Liter Pony-Car. Nicht windschnittig, hängende Ölwanne, aber Saft bis zum Abwinken.
Oder meine liebe Runtastic-Freundin JingerAle. Hat sich in jahrzehnte langer harter Arbeit Ihren, nach Drehzahl kreischenden, Bugatthi Veyron Body mit gewässertem 2000ér Schleifpapier aus feinstem Massaranduba selbst geschliffen. Natürlich erzielt Sie damit beachtliche Ergebnisse.
Ich dagegen habe nur meinen halben Jahrhundert alten, mit Schweröl laufenden 2-Takt Kreuzkopf Motor zur Verfügung, der bereits jahrzehntelang Tag für Tag Rotterdam-Ludwigshafen auf der „MS Charlotte“ abgetuckert ist.
Mit diversen Tropfstellen und klopfenden Kolben, aber dennoch zuverlässig und ausdauernd bei gemächlichem Tempo.
Also, Schuster bleib bei Deinen Leisten. Lass die Jugend rennen und mach Dein eigenes Ding.
Bei 6 min/km lauf ich fröhlich pfeifend, bis die Scharniere quietschen und der Mustang ist ja bisher auch noch nie über die Distanz gegangen. Also abgerechnet wird am Schluss.
Bis bald, liebes Tagebuch.
